Seit dem 31. Mai heißt unsere Schule offiziell Aletta-Haniel-Gesamtschule. So fand am Dienstag, den 1. Juni in der Aula an der Abteilung Karlstraße der Festakt zur neuen Namensgebung statt.
Schon beim Betreten des Foyers der Gesamtschule Ruhrort merkte man, dass für die Gesamtschule-Ruhrort ein besonderer Tag anstand, nämlich die Umbenennung in Aletta-Haniel-Gesamtschule. In Kostümen des 18. Jahrhunderts gekleidete Schülerinnen begrüßten die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Schule.
Als kleines Appetithäppchen wurden Erdbeeren im Schokoladenbett gereicht. Auf dem Weg durch das geschmückte Treppenhaus konnten die Festgäste die Ergebnisse des Wettbewerbs „Ich war Aletta“ in Augenschein nehmen. Die Schüler hatten Bilder, Videos, Mappen und sogar ein Modell des Haniel-Packhauses eingereicht.
In ihrer Begrüßung bekannte Schulleiterin Christa Klingen, dass mit der Aletta-Haniel-Gesamtschule der persönliche Wunsch in Erfüllung gehe „diese Schule nach einer Frau zu benennen, die für Ruhrort Beispiel gebend“ gewesen sei. Mit der Namensgebung wolle man zudem deutlich machen, dass Ruhrort und Haniel zusammen gehören. Als „große Ehre“ bezeichnete die Schulleiterin die Anwesenheit von Franz Markus Haniel, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Franz Haniel und Cie. GmbH und der Metro AG und von Prof. Dr. Jürgen Kluge, dem Vorstandvorsitzenden der Franz Haniel und Cie. GmbH. Der Festgesellschaft rief sie zu: „Feiern Sie mit uns diesen großen Moment.
Oberbürgermeister Adolf Sauerland erinnerte in seinem Grußwort an die „Gretchenfrage“ aus Goethes Drama „Faust“. Sauerland stellte die These auf, dass Goethe mit „Namen sind nur Schall und Rauch“ unrecht gehabt habe, wie die Feier der Namensgebung zeige.
Sauerland erinnerte daran, dass die Umbenennung der Schule nicht auf Initiative der Stadt stattfinde, sondern „aus der Schulgemeinde heraus“ formuliert worden sei. „Damit hat auch das Franz-Haniel-Gymnasium in Homberg einen starken Mitbewerber bekommen.“
Der Oberbürgermeister schloss mit den Worten: „Der Name Aletta Haniel steht für Leistungsbereitschaft und soziale Kompetenz.“ Die Festgesellschaft dankte dem Oberbürgermeister mit einem herzlichen Applaus für seine Worte.
Ebenso wie der Oberbürgermeister verwies Prof. Dr. Jürgen Kluge auf die Gretchenfrage: „Wie hältst Du ´s mit der Religion?“ Die Namensgebung der Schule verglich er mit einer Tauffeier und versprach: „Als Taufpate verpflichtet man sich dem Täufling ein Leben lang zu begleiten.“
Wie nah räumlich der Haniel-Firmensitz und die Aletta-Haniel-Gesamtschule liegen, wurde schon dadurch deutlich, dass Kluge und Haniel den Weg zu Fuß durch den Regen zurück gelegt hatten. Die Entwicklung der Firma fasste er mit den Worten zusammen: „Früher haben wir Kohle gefördert, heute fördern wir Wissen.“ Bei der Auszeichnung der Preisträger des Wettbewerbs „Ich war Aletta“ posierte Prof. Dr. Jürgen Kluge gut gelaunt mit den Gewinnern für die Fotografen.
Der wahrscheinlich am meisten fotografierte Mann des Festaktes war Franz Martin Haniel, seines Zeichens Urururururenkel von Aletta Haniel. Dem Haniel-Familienoberhaupt war sein Enthusiasmus für die Feier anzumerken: „Ich bin begeistert, wir sind begeistert, Aletta wäre begeistert!“, rief er dem Publikum zu.
Haniel erinnerte in seinem Festvortrag an die berühmte Anekdote, wie Aletta ihren Vater Jan Willem Noot durch einen Kuss aus den Händen der französischen Truppen befreite. Im Vorfeld hatte sie mit dem General auf Französisch verhandelt hatte: „Bildung bringt Freiheit“, schlussfolgerte Franz Haniel.
An die Schüler appellierte er: „Mit Eurer Bildung habt ihr eine Basis, mit der ihr über euren Beruf entscheiden könnt!“ Als Lebensmotto empfahl er einen guten Ausgleich von Fleiß und Vergnügen:
„Schaffe, strebe,
aber lebe!
Kämpfe, ringe,
aber singe!“
Gemeinsam mit Franz Martin Haniel und Prof. Dr. Jürgen Kluge enthüllte Schulleioterin Christa Klingen unter heftigem Blitzlichtgewitter das neue Schullogo. Mit seinen sieben farbigen Säulen greift es die sieben „I“ in dem Slogan „international, innovativ, individuell“ auf und erinnert gleichzeitig an das alttestamentarische Buch „Sprüche Salomos“, wo es heißt: „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen.“
Umrahmt wurde die Namensfeier mit einem festlichen Musikprogramm: Der Schulchor unter der Leitung von Gabi Winterscheidt sang zwei Gospel-Klassiker: „Swing low, sweet chariot“ gefiel durch die mehrstimmig gestalteten Gesänge. „Oh happy day“ wurde dem Anlass entsprechend umgedichtet: Statt „When Jesus walks“ hieß es nun „When Aletta comes!“ Passend zum Festakt präsentierte sich der Chor mit Halstüchern in Haniel-Grün.
Als Ausdruck des Zusammenhalts in der internationalen Schülerschaft sang die von Ernst Rieger geleitete Schulband „Stand by me“. Den Gesang teilten sich Paulina, Marc und Fabian. Weltoffen und polyglott gestaltete die Band das Lied „Aischa“, das auf Englisch und Französisch gesungen und gerappt wurde. Durch die chorischen A cappella-Abschnitte bekam die Interpretation einen sehr intimen Charakter.
Den meisten Beifall erhielt die Neuntklässlerin Nhi, die das Programm mit einem Impromptu von Frederic Chopin eröffnet hatte. Die Pianistin, die bereits Jungstudentin an der Folkwang-Hochschule ist, glänzte mit einer gelungen Kombination von technischem Können und interpretatorischem Wissen. Düster grübelnd, aber auch mit dramatischen Akzenten versehen, gestaltete sie die Rhapsodie Nr. 2 f-Moll von Johannes Brahms. – Das Publikum tobte.
Der besondere Dank der Schulleiterin zum Abschluss galt der Firma Haniel und der Firma Metro für die große Unterstützung sowie allen, die zum großartigen Gelinden des Festaktes beigetragen hatten.
Lesen Sie hier den Artikel der WAZ zur Namensgebbung.